Die Realschule nimmt Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt HÖREN auf, die mit Hilfe sonderpädagogischer Förderung einen Realschulabschluss erreichen können.
Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern mit Hörbehinderung durch die Förderung in für sie wichtigen Kompetenzbereichen und unter besonderer Berücksichtigung von Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeiten Teilhabe sowie Abschlüsse in verschiedenen Bildungsgängen zu ermöglichen.
Erziehungs- und Bildungsziel
Neben den Zielen der allgemeinen Realschule sind wichtige Ziele die weitere Förderung der Laut- und Schriftsprache, des Hörens, der Kommunikation, der Gebärdensprache sowie die Kompensation, Akzeptanz /Empowerment der Hörbehinderung.
Das Arbeiten in Projekten stärkt die Persönlichkeit, fördert die Teamfähigkeit und ermöglicht eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten. Betriebspraktika und eine umfassende Berufsberatung ebnen den Weg in die Berufswelt oder auf die weiterführende Schule. Am Ende der Realschule steht die Realschulabschlussprüfung. Diese ist identisch mit der Prüfung an der allgemeinen Realschule.
Unterricht
Die hörbehinderten Kinder und Jugendlichen werden in Klassen von bis zu 10 Schüler/innen unterrichtet. Die kleine Lerngruppe ermöglicht, die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler/innen differenziert zu berücksichtigen.
Die Schule schafft durch hörbehindertenspezifische Rahmenbedingungen und Unterrichtsprinzipien, durch die Begleitung der Identitätsentwicklung und durch gezielte sprachliche Angebote die Basis, auf der Schülerinnen und Schüler mit einer Hörbehinderung die für sie wichtigen Einstellungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben und ihre Persönlichkeit entwickeln können.
Zentraler Auftrag der Realschulabteilung für Hörbehinderte ist die Sicherstellung kommunikativer Barrierefreiheit, um das Erleben gelingender Kommunikation zu ermöglichen.
Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler mit Hörbehinderung in die Lage zu versetzen, je nach Lernvoraussetzung
mindestens in einer der beiden Sprachen (Laut- oder Gebärdensprache) aktiv zu kommunizieren und mit beiden
Sprachsystemen situationsangemessen umzugehen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden immer mehr gebärden-
sprachkompetente Lehrerinnen und Lehrer, hörbehinderte Fachlehrer und Sozialarbeiterinnen und gebärdensprach-
kompetente Unterrichtsassistentinnen eingesetzt.
Nachteilsausgleich
Der (Deutsch-) Unterricht findet auf der Grundlage der Chancengleichheit (Verwaltungsvorschrift von 2008) statt. D.h. Noten werden nicht ausgesetzt oder verändert. Statt dessen findet ein therapieeminenter Unterricht von speziell ausgebildeten Sonderpädagogen statt, deren Didaktik und Methodik sich an der Hör- bzw. Sprachbehinderung orientiert. Zudem ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler pro Klasse so klein gehalten, dass eine optimale individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung möglich ist.
Abschluss
Die Abschlussprüfung ist mit der Prüfung an der allgemeinen Realschule identisch.
Abschlussprüfung
Anschlussmöglichkeiten
Viele Abschlussschülerinnen und Abschlussschüler streben nach der Realschulabschlussprüfung die allgemeine Hochschulreife an. Hierzu legt das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Realschulabschluss eine gute Grundlage, um dann z.B. an allgemeinen oder beruflichen Gymnasien – unterstützt durch den sonderpädagogischen Dienst unserer Einrichtung – erfolgreich die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Auch stehen Gymnasien speziell für Schülerinnen und Schülern mit Hörbehinderung z.B. in Freiburg (BBZ-Stegen) und Essen (Rheinisch-Westfälisches Berufskolleg Essen) zur Verfügung, die die Sonderschulbedürftigkeit fortführend berücksichtigen.
Lehrerinnen und Lehrer in der Realschulabteilung
Zusätzlich zu den Sonderpädagog/innen, den Fachlerner/innen den Realschullehrer/innen stehen an der Lindenparkschule Schulassistent/innen für die Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler zur Verfügung.
Bildungspläne
Bildungsbereiche
Folgende Bereiche haben Einfluss auf die Gestaltung des Bildungsangebotes an unserer Schule:
Selbstentwicklung und Identität
Anforderungen und Lernen
Arbeit
Leben in der Gesellschaft
Als besonders bedeutsam erachten wir die Bereiche:
Kommunikation und Beziehung
Sprache
Aufgaben und Ziele
Die Realschule in Baden-Württemberg hat den Anspruch, ihre Schülerinnen und Schüler durch besonderen Realitätsbezug zu fördern und zu bilden. Dazu gehört die Vermittlung grundlegender Kompetenzen, die den jungen Menschen die Orientierung in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt ermöglichen.
Personale Kompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz sowie Fachkompetenz sind die Grundlagen für die Bewältigung des zukünftigen Lebens in Beruf und Privatleben.
Nach sechs Schuljahren erhalten die Schülerinnen und Schüler über die zentral gestellte Realschul-Abschlussprüfung den Zugang zu anerkannten Ausbildungsberufen sowie zu weiteren schulischen Bildungsgängen, die bis zur allgemeinen Hochschulreife führen können. Die Realschule in Baden-Württemberg hat stets versucht, die richtige Balance herzustellen zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen allgemeiner Bildung und berufsorientierenden Bildungsmodulen. Theorie und Praxis sowie Persönlichkeitsorientierung und Sachorientierung werden als gleichwertig angesehen.
Im Pflichtbereich werden an der Realschule folgende Fächer unterrichtet
• Religionslehre bzw. Ethik
• Deutsch
• Englisch
• Mathematik
• Geschichte
• WBS
• Biologie, Chemie, Physik
• Künstlerischer Bereich: Musik, Bildende Kunst
Sport
Informatik
Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Gemeinschaftskunde
Geographie
Förderung auf der Grundlage der Analyse von Profil-AC
Ab Klasse 7 ist ein Wahlpflichtbereich eingerichtet: Jede Schülerin und jeder Schüler wählt nach Neigung eines der Fächer
• Technik
• AES
Mittlere Reife
Nach sechs Schuljahren schließen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 10 mit der Mittleren Reife ab. Mit der erfolgreich absolvierten Prüfung bieten sich verschiedene Möglichkeiten:
• Besuch einer auf die Realschule aufbauende (berufliche) Schulart zum Erwerb der Fachhochschulreife oder allgemeinen Hochschulreife
• eine Berufsausbildung in Handwerk, Industrie, Handel oder Verwaltung.
Berufsorientierung – weiterführende Schulen
AGs & Projekte
In AGs & Projekten können unsere Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des schulischen Bildungsplans Erfahrungen sammeln und ihre Kompetenzen erweitern.
Julia Martens-Wagner
Fachschulrätin
Abteilungsleitung Förderschwerpunkt Hören und Bildungsgang Realschule
Tel.: 07131-9469-378 | Fax: 07131-9469-444
E-Mail: Julia.Martens@SBBZInt-HN.KV.BWL.DE